Helmut Froeyman 16.09.2025 1
Dieses Turnier stand schon seit einigen Jahren auf meiner Wunschliste, und dieses Jahr hat es endlich geklappt. Meine Kinder hatten bereits dreimal zuvor dort gespielt, und die einzigartige Après-Schach-Atmosphäre hatte mich immer dazu gebracht, selbst einmal mitspielen zu wollen. Ein Hotel in unmittelbarer Nähe des Turniersaals wurde gebucht, um mich und meine Begleiterin (Tochter Evelien) maximal mit Komfort und Vergnügen zu versorgen.
Brügge ist für mich die schönste Stadt Belgiens, und mehrmals im Jahr versuche ich, einen Tagesausflug dorthin zu machen. Wir kennen inzwischen auch eine nette Anzahl von Adressen, wo man sehr lecker essen und trinken kann (mein Favorit ist das Cambrinus mit Klassikern wie Kaninchen, Stoofvlees und Oostender Fischpfanne auf der Speisekarte, vorherige Reservierung sehr zu empfehlen, ehrliche Preise). Allerdings ist das Übernachten im Herzen von Brügge in der Hochsaison in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Ich bezahlte weit mehr als den ersten Preis des Turniers für ein geteiltes Zimmer mit Frühstück.
Ich war daher angenehm überrascht, bei dieser Ausgabe doch ein schönes Teilnehmerfeld zu sehen. Die ersten Ausgaben mit Teilnahme von mehreren Profis werden wohl nicht mehr zurückkehren, aber mit Platz 21 auf der Startliste war ich als 2257 Elo sowieso sehr zufrieden. Mit etwas Glück würde ich einige nette Paarungen bekommen, was auch mit GM Dgebuadze und IM Grutter geschah.
Die Organisation bot eine günstige Unterkunft in einem Internat an, aber nur wenige Teilnehmer nutzten dies. Ein Internat bedeutet doch oft das Teilen von Duschen, Toiletten, wenig Privatsphäre und Lärmbelästigung. Ich habe keine Beschwerden gehört, aber ich konnte es mir für mich und meine 18-jährige Tochter nicht vorstellen. Ich schien nicht der Einzige zu sein, denn einige Teilnehmer wählten sehr lange Pendelreisen zwischen Haus und Spielsaal.
Dass Spieler stundenlang pendeln wollen, um mitzuspielen, zeugt natürlich von einer großen Anziehungskraft des Turniers, aber für die Ergebnisse ist dies nicht immer günstig. Ich sah, wie mehrere Brüsseler immer mehr Elo verloren, je weiter das Turnier fortschritt. Außerdem entarteten viele Partien nach Zug 40 in pures Chaos, gespielt mit 30 Sekunden Inkrement. Manche stehen darauf, aber ich bin kein Fan. Dass ich 3 Remisstellungen auf diese Weise gewinnen konnte, machte es jedoch leichter zu verdauen.
Darüber hinaus fiel mir auch auf, dass an den Brügger Meisterschaften viel mehr ältere Spieler teilnahmen als an anderen Sommerturnieren. Für manche ist es sogar schon die x-te Ausgabe, und das hat meiner Meinung nach alles mit der Anziehungskraft der historischen Stadt in der Nähe zu tun. Selbst habe ich nicht viel gesehen durch Partievorbereitungen, aber viele andere wählten einen lockeren Ansatz. Einer meiner Gegner gab zu, dass er direkt aus einem Museum kam.
Es erklärt, warum sich sogar der 65-jährige Michael Gurevich dazu verleiten ließ, mitzuspielen. Er war einst Top 10 der Welt und ist heute sehr sparsam mit seinen Teilnahmen an offenen Turnieren. Dass er mit 2 Byes vermeiden konnte, dass er Doppelrunden spielen musste, machte es für ihn zu einer perfekten Balance zwischen Schach und Tourismus. Ein netter Bonus war, dass diese Strategie ihm ein kräftiges Händchen mit dem Turniersieg half. Michael entging der gesamten Spitze (kein einziger GM oder IM als Gegner) und erzielte ordentliche 6,5/7.
Die Regeln sind für jeden gleich, also darf jeder diese Taktik anwenden. Jedoch kann man so etwas doch schwer als positiv betrachten. Die meisten lagen deswegen nicht wach. Die Stühle und Tische für das Après-Schach waren jedes Mal sehr beliebt. Eine große Auswahl an leckeren Bieren tat ihr Übriges.
Ein Nachteil all dieses Vergnügens war dann auch der Lärm, unter dem vor allem die Top-Bretter litten. Es ist ein wiederkehrendes Problem, wenn Schulen als Spielort gewählt werden, besonders wenn direkt neben einem Spielplatz geschacht wird. Der Lärm war für viele sehr störend. Selbst dachte ich, je mehr Lärm, desto besser, denn ich habe maßgefertigte Ohrstöpsel, aber das ist natürlich nicht, wie es sein sollte.
Das Turnier hatte dieses Jahr eine Rekordzahl an Teilnehmern. Kostenloses Parken direkt vor dem Turniersaal, Bahnhof 10 Minuten zu Fuß, geräumige und schnelle Getränke- und Essensbedienungen, schnelle Updates der Ergebnisse und Paarungen, kostenlose Stifte, kostenlose Schachtel mit Schokoladenmeeresfrüchten, Stadtbesichtigung mit Führer, … Für 2025 bezeichne ich dieses Turnier als das schönste Belgiens. Ich komme wieder, wenn ich weiß, wie man eine bessere und billigere Unterkunft findet (über dieses Horror Inn veröffentliche ich später auf meinem Blog), denn das war das Einzige, was mich wirklich störte.
Gert Van Bunderen
20.09.2025 - 21:25Ik ben het volmondig met je eens dat dit het mooiste tornooi van België is. Het verblijf in centrum Brugge is inderdaad niet goedkoop maar heeft ook voordelen. Zelf verbleef ik dit jaar in een studio en betaalde daar 422 euro voor (6 nachten). Deze rudimentaire studio met comfortabele douche en privé toilet was gelegen op ongeveer 3 kilometer van de tornooizaal (met de auto minder dan 10 minuten en er waren bij de studio ook fietsen ter beschikking moest je die willen gebruiken). Nadeel van zulk een studio is dat je wat eten betreft voor alles zelf dient te zorgen (ontbijt, middagmaal, avondmaal) maar het voordeel is dan weer dat dit goedkoper uitkomt dan een hotel. In 2023 verbleef ik dan weer in een hotel (met ontbijt) in De Haan voor 7 nachten en betaalde ongeveer 600 euro. Nadeel was dan dat je telkens naar Brugge diende te rijden (±15 kilometer) voordeel is dat dit hotel op 200 meter van het strand was gelegen en dat het relatief goedkoop was. Als ik ergens verblijf dan moet er minimum een privé douche en toilet aanwezig zijn en dient het ‘s nachts rustig te zijn.