Mach Schach ab 2028 zu einer olympischen Disziplin

Steven Bellens     02.06.2025    1

An das Internationale Olympische Komitee (IOC) An das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles
Ich fordere das Internationale Olympische Komitee und das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2028 auf, Schach als offizielle olympische Disziplin in das Wettkampfprogramm aufzunehmen.
Schach erfüllt alle Anforderungen an eine moderne olympische Sportart: Es ist global, leistungsorientiert, geistig und körperlich anspruchsvoll, für die Zuschauer zugänglich und spannend, basiert auf Fairness und klaren Regeln und kann auf eine lange internationale Tradition organisierter Wettkämpfe verweisen.

1. Schach ist ein echter Sport – im besten Sinne

  • Leistung ist alles: Im Schach kann nur derjenige gewinnen, der intelligent spielt, hoch konzentriert bleibt, taktisch plant, Varianten sofort berechnet und ein tiefes positionelles Verständnis zeigt.
  • Talent und Training sind wichtig: Erfolg im Schach ist das Ergebnis von jahrelangem, diszipliniertem und strukturiertem Training – genau wie im Fechten, Turnen oder Schwimmen. Amateure haben auf dem Spitzenniveau keine Chance.
  • Fehler werden sofort bestraft – vor allem in rasanten Formaten wie Blitz- und Schnellschach, wo schon ein kurzer Konzentrationsfehler über den Ausgang des Spiels entscheiden kann.
  • Mentale Widerstandsfähigkeit ist der Schlüssel – Schach erfordert psychologische Stärke, um unter Druck und Zeitdruck gelassen zu bleiben.

2. Schach erfordert körperliche und geistige Anstrengung

  • Schach ist körperlich anstrengend: Klassische Partien können zwischen 4 und 6 Stunden dauern und erfordern anhaltende, ununterbrochene Konzentration und Ausdauer.
  • Wissenschaftliche Studien bestätigen: Je nach Stresslevel können Spielerinnen und Spieler während eines Spiels auf hohem Niveau Hunderte bis über 1.000 Kalorien verbrennen, weil sie sich mental anstrengen, ihre Herzfrequenz erhöhen und ihre Muskeln anspannen.
  • Ausdauer ist wichtig: Der Wettkampf über mehrere Runden erfordert körperliche Ausdauer und geistige Fitness – Eigenschaften, die eindeutig als sportliche Leistung gelten.

3. Schach ist ein globaler Massensport

  • Universelles Wissen: Schätzungsweise 600 Millionen Menschen auf der ganzen Welt kennen die Grundregeln des Schachspiels – das ist fast jeder zehnte Mensch weltweit.
  • Massive Beteiligung: Hunderte von Millionen Menschen spielen regelmäßig oder gelegentlich Schach – in Vereinen, Schulen, auf Online-Plattformen oder informell in Wohnungen und Parks.
  • Weitverbreitete Zugänglichkeit: Schach ist nicht nur etwas für Eliten – es ist ein echter Breitensport, der über alle Altersgruppen, Kontinente und Kulturen hinweg gespielt wird. Es ist tief in der globalen Gesellschaft verwurzelt und verdient olympische Anerkennung.

4. Schach ist zuschauerfreundlich und aufregend

  • Hoher Unterhaltungswert: Rapid- und Blitzformate sind für das Publikum besonders spannend. Sie bieten schnelle Spielzüge, taktische Feuerwerke und dramatische Zeitschlachten.
  • Professionelle Kommentare verbessern den Zugang: Dank der Expertenanalyse können Zuschauer, die die Regeln verstehen, dem Geschehen leicht folgen, auch wenn sie keine fortgeschrittenen Spieler sind.
  • Zeitdruck erhöht die Spannung: Schach ist eine der wenigen Sportarten, bei der die Spieler/innen nicht nur durch das Spiel, sondern auch durch die Überschreitung von Zeitlimits verlieren können. Momente gegenseitiger Zeitnot erzeugen oft eine unvergleichliche Spannung und Dramatik.

5. Schach hat strategische Tiefe und Mannschaftssportqualitäten

  • Es gibt Mannschaftswettbewerbe: Veranstaltungen wie die Schacholympiade oder nationale Mannschaftsligen zeigen, dass Schach nicht auf Einzelspieler beschränkt ist – Nationalmannschaften treten an, genau wie in anderen Sportarten.
  • Einzelne Spiele spiegeln die Teamdynamik wider: Der Spieler ist der „Trainer“, der Stratege und der „Manager“ seiner Figuren. Das Brett ist das Spielfeld. Jeder Zug ist ein taktisches Spiel im Rahmen einer umfassenderen Strategie, die sowohl strategische Tiefe als auch taktische Finesse erfordert.
  • Komplexes Zusammenspiel: Schach verbindet persönliche Meisterschaft mit einer breiteren strategischen Vision – eine Mischung aus individueller Brillanz und simulierter Teamarbeit, die der Komplexität traditioneller Mannschaftssportarten entspricht.

6. Schach boomt bei jungen Menschen

  • Globale Renaissance: Online-Plattformen wie Chess.com und Lichess, Streaming auf YouTube und Twitch und popkulturelle Phänomene wie The Queen’s Gambit haben Millionen junger neuer Spieler angezogen.
  • Rekordwachstum bei den Mitgliedern: In vielen Ländern wachsen Schachklubs schneller als je zuvor – vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Olympisches Potenzial: Schach ist eine ideale Brücke zwischen Tradition und digitaler Innovation – perfekt geeignet für das olympische Ideal, die Jugend durch Sport zu inspirieren.

7. Schach ist international organisiert und bereit

  • Starker Weltverband: Der 1924 gegründete Internationale Schachverband (FIDE) organisiert Weltmeisterschaften, Weltcups und die Schacholympiade mit Nationalmannschaften aus mehr als 180 Ländern.
  • IOC-Anerkennung bereits erteilt: Schach ist bereits als Sportart vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt – es fehlt nur noch ein Schritt: die Aufnahme ins offizielle olympische Programm.

Die Nachfrage

Ich fordere, dass Schach ab den Spielen 2028 in Los Angeles offiziell als Medaillendisziplin in die Olympischen Spiele aufgenommen wird.
Schach steht für Disziplin, Fairness, geistige und körperliche Anstrengung, Inklusivität, Internationalität und Sportsgeist – alles zentrale olympische Werte. Das Spiel der Könige ist bereit für seinen rechtmäßigen Platz auf der größten sportlichen Bühne der Welt.

Die Zeit ist gekommen. Lass Schach 2028 sein olympisches Debüt feiern.

Christoph Surmann

Günter Delhaes
08.06.2025 - 11:09

Danke Steven für deine Nachricht.
Ich möchte darauf hinweisen das Schach ist in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens als Sport anerkannt ist, während es in der Wallonie und Flandern noch nicht der Fall ist. Ich glaube dass die kulturellen Verbände in diesen Regionen zunächst daran arbeiten müssen, die Anerkennung als Sport zu erlangen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Wertschätzung und Unterstützung für Schach in ganz Belgien zu erhöhen und die Sicherheit erlangen um als Belgier an der Olympiade teilnehmen zu dürfen. Günter Delhaes

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